Forschungsprojekt untersucht „Geschichte der Briten in Westfalen“

Geschichte der Briten in Westfalen und Paderborn

„Geschichte der Briten in Westfalen“ lautet der Titel eines Forschungs- und Ausstellungsprojektes, das am Montag in Paderborn-Sennelager vorgestellt wurde. Anlässlich des beabsichtigten Abzugs der britischen Truppen soll nun erstmals die Bedeutung der britischen Streitkräfte für die Region wissenschaftlich erforscht werden. Im Blickpunkt der Untersuchung stehen hierbei die Auswirkungen der 70jährigen Besatzung auf politische, kulturelle und soziale Entwicklungen der Region Westfalen sowie die Alltagskultur seiner Bevölkerung. Auch sollen zukünftig in Zusammenarbeit mit der britischen Armee die verschiedenen Stadien der Beziehung zwischen den britischen Streitkräften und den Menschen der Region Westfalen untersucht und reflektiert werden.

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Hierfür werden schriftliche und bildliche Quellen sowie Objekte, Dokumente und Sachzeugnisse von deutschen und britischen Archiven zusammengeführt und ausgewertet. Auch sollen Fundstücke und Erlebnisse von Privatpersonen in die Ausstellung einfließen. Dr. Bettina Blum, Leiterin des Ausstellungsprojekts, richtet sich deshalb ausdrücklich an Zeitzeugen und Interessierte, ihre Erfahrungen und Erinnerungen sowie Besitztümer aus der Besatzungszeit in die Untersuchungen einzubringen. Hinweise werden unter der Rufnummer 05251/88-27922 oder der E-Mail b.blum@paderborn.de entgegengenommen.

Des Weiteren ist für 2017 vorgesehen, die wissenschaftlichen Erkenntnisse, historischen Dokumente und kulturellen Artefakte der Öffentlichkeit in einer Sonderausstellung zugänglich zu machen. Ausgehend von einer Basisausstellung in Paderborn werden die Ergebnisse im Rahmen einer Wanderausstellung auch in Museen und Archiven sieben anderer ehemaliger Garnisonsstädte Westfalens wie z.B. Bielefeld, Detmold und Gütersloh unter Bezugnahme auf regionale Besonderheiten zu sehen sein. Darüber hinaus werden sich eine wissenschaftliche Tagung und mehrere Publikationen mit der Thematik befassen.

Zu den am Projekt beteiligten Kooperationspartnern zählen neben der Stadt Paderborn und den Britischen Streitkräften unter anderem die Universität Paderborn, der Landschaftsverband Westfalen-Lippe, der Arbeitskreis ostwestfälisch-lippischer Archive und die Bezirksregierung Detmold.

Das Projekt stellten in den Normandy Barracks in Paderborn-Sennelager Oberstleutnant Mick Pott von den Britischen Streitkräften, der Kulturdezernent Carsten Venherm und Projektleiterin Dr. Bettina Blum von der Stadt Paderborn, Kulturdezernentin Dr. Barbara Rüschoff-Thale vom Landschaftsverband Westfalen-Lippe, Prof. Dr. Peter Fäßler vom Lehrstuhl für Zeitgeschichte an Universität Paderborn und stellvertretender Direktor des Vereins für Geschichte und Altertumskunde Westfalens, Abteilung Paderborn, Dr. Bärbel Sunderbrink, Sprecherin des Arbeitskreises ostwestfälisch-lippischer Archive, vor.

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