Die Polizei Paderborn gibt in einem Bericht über die Silvesternacht bekannt, dass es in der Stadt nur zu vereinzelten Kriminaltaten gekommen sei. Anzeigen bezüglich sexueller Übergriffe in Paderborn seien nicht erstattet worden. Zwei betrunkene Männer, die versucht hatten, Frauen zu küssen oder anzufassen, landeten in Polizeigewahrsam. Erst ab dem Neujahrsnachmittag und Tage später wurden Taschen- und Handydiebstähle aus der Silvesternacht angezeigt. Außerdem erstatteten Paderbornerinnen Anzeige, die an Silvester Opfer der Übergriffe in Köln und Hamburg geworden waren.
Zwei Männer stehlen Handtasche einer 23-Jährigen
So war eine 23-Jährige gegen 04:50 Uhr am Bischofsteich auf dem Heimweg, als sich von hinten zwei junge Männer näherten. Wie die Polizei berichtet unterhielten sich die unbekannten Männer in einer ausländischen Sprache und sprachen die Frau in gebrochenem Deutsch an. Im Vorbeilaufen schlug einer der Täter dem Opfer auf das Gesäß, zeitgleich zog der andere die Handtasche von der Schulter der Frau. Beide flüchteten Richtung Maspernplatz. Das Opfer konnte die Täter nur vage beschreiben: 20 bis 25 Jahre alt, 175 bis 185 cm groß, kurze schwarze Haare, dunkle Jacken.
Weitere Diebstähle in der Silvesternacht
In zwei Lokalen wurden Frauen die Handtaschen gestohlen. Einem Mann wurde sein Handy bei einer Rangelei in einer Gaststätte aus der Hand gerissen. Am Westerntor umarmten Fremde einen Mann (24) während des Feuerwerks. Der Paderborner vermisste anschließend sein Handy. Die Anzeige erstattete er allerdings erst fünf Tage später.
Anzeigen wegen Übergriffe in Köln
Mehrere junge Frauen, die an Silvester in Köln und Hamburg Opfer von sexuellen Übergriffen waren, erstatteten in den letzten Tagen Anzeigen bei der Paderborner Polizei. Landrat Müller versichert ein konsequentes, schnelles und entschlossenes Vorgehen der Polizei gegen die Täter und appelliert an die Zivilcourage:
[sc:ad1] [sc:ende]Die Polizei hat immer eine gute Chance, die Täter zu ermitteln, wenn die Vorfälle umgehend angezeigt werden — wenn sich Opfer und/oder Zeugen sofort an die Polizei wenden. Auch wenn es noch zu keinen Übergriffen gekommen ist, aber Frauen oder Männer bedrängt werden, ist unsere Zivilcourage gefordert. Dabei muss sich niemand in Gefahr bringen, aber den Notruf 110 anzurufen und sich als Zeuge zu melden, sollte eigentlich selbstverständlich sein.
Manfred Müller, Landrat