Am Mittwoch, den 5. Juli 2017, erklingen um 19:30 Uhr zum Abschluss der Sinfoniekonzertsaison „Die erste Walpurgisnacht“ von Mendelssohn und Auszüge aus der Schauspielmusik zu „Peer Gynt“ von Grieg. Die Nordwestdeutsche Philharmonie, der Städtische Musikverein Paderborn, der Madrigalchor Brakel und insgesamt acht Solisten unter der Gesamtleitung von Marbod Kaiser treten im Schützenhof auf, denn in der Paderhalle, in der diese Art von Konzerten sonst stattfindet, wird gerade umgebaut.
Bei den Auszügen aus „Peer Gynt“ geht es um Frauengeschichten von Ibsens Dramenheld: Er entführt die reiche Ingrid, tändelt mit den lebenshungrigen Säterinnen, heiratet beinah die hässliche Tochter des Bergkönigs, wird von der arabischen Tänzerin Anitra übertölpelt und findet zurück zu der treuen Solveig. Ohrwürmer wie „In der Halle des Bergkönigs“ und „Solveigs Lied“ ziehen sich durch den Abend.
Wie „Die erste Walpurgisnacht“ zustande kam, wird so erklärt: Während der gewaltsamen Missionierung Mitteleuropas hätten sich deutsche Heiden im Harz zurückgezogen und seien auf die Idee gekommen, die Furcht der Christen vorm Teufel auszunutzen, indem sie diesen vortäuschten. Goethe schrieb: „Der Einfall gefiel mir und ich habe diese fabelhafte Geschichte wieder zur poetischen Fabel gemacht.“ Mendelssohn hatte großen Spaß an dem hochmusikalischen Text der Satire gegen kirchlichen Aberglauben: „Es klingt alles schon, ich habe mir schon die Verse vorgesungen, ohne dass ich dran dachte,“ dankte er Goethe. Seiner Schwester schrieb er von musikalischen Ideen: „Für den Hexenspuk habe ich ein besonderes Faible; dann die Druiden in C-Dur mit Posaunen; dann wieder die Wächter, die sich fürchten, wo ich einen trippelnden, unheimlichen Chor bringen will.“ Über einige Details war er sich unsicher, aber eins war ihm klar: „Großer Lärm muß auf jeden Fall gemacht werden.“
Karten zu Preisen zwischen 32 und 10 Euro gibt es im Ticket-Center am Marienplatz 2a in Paderborn, Tel. (05251) 2 99 75 0 und an der Abendkasse.
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