Der steinerne Infanterist in den Paderauen hatte es nie leicht: Auf der Heiersburg am 22. September 1934 noch feierlich eingeweiht, sollte er auf Veranlassung des damaligen Bürgermeisters nach dem Zweiten Weltkrieg abgebaut und zerstört werden. Der Infanterist wäre beinahe der allgemeinen Anti-Kriegsstimmung zum Opfer gefallen, wäre da nicht ein Bauunternehmer gewesen, der sich entschloss, das Kriegerdenkmal zu vergraben, anstatt es zu vernichten. 1955 ließ man ihn wieder aufstellen. Allzu lange hatte der Infanterist aber nicht seine Ruhe, da ihm in den friedensbewegten 80er Jahren des vergangenen Jahrhunderts der Kopf abgeschlagen wurde. Daraufhin musste er einige Verkleidungen und Umwandlungen hinnehmen. Sein wieder angebrachtes Haupt wurde im Jahr 2012 mit einer bunten Häkelmütze geschmückt. Im September 2015 wurde der im Rolandsweg aufgestellte Steinmann für kurze Zeit zum Gärtner umfunktioniert: Ein Strohhut schützte ihn vor der Sonne und „bewaffnet“ war er nun mit einer Gießkanne.
Einer kompletten Säuberung und einer neuen Beschichtung erfreute sich der Infanterist im Juni 2016. 1856,40 Euro wurden für die Verschönerung des Denkmals investiert. Feinde scheint er – oder das, was er repräsentiert – aber immer noch zu haben: Jüngst wurde das Kriegerdenkmal mit zwei mit Lack gefüllten Weihnachtsbaumkugeln abgeworfen. Die Schadenshöhe wird wieder auf rund 1800 Euro geschätzt.
Dem Amt für Umweltschutz und Grünflächen gemeldet wurde die Attacke auf den Infanteristen am Freitagmorgen, 9. September 2016. Nicht zum ersten Mal fiel er Vandalismus und kleineren Spielereien zum Opfer. Das Amt für Umweltschutz und Grünflächen hat bereits Anzeige gegen Unbekannt erstattet, da derzeit noch unklar ist, wer die Täter sind. Sollte jemand am Mittwoch, 7. September, oder Donnerstag, 8. September, verdächtige Personen in der Nähe des Denkmals gesehen haben, möge er sich bitte bei der Polizei melden unter Tel. (0 52 51) 306 0.
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