Mit Joey Kelly startet ein prominenter Läufer beim 70. Osterlauf in Paderborn. Bevor er am Samstag den Halbmarathon in Angriff nimmt, hat Joey unserem Partner „Paderborn am Sonntag“ einige Fragen beantwortet.
Joey Kelly hat ab Mitte der 1990er mit der Kelly Family die Charts gestürmt. Er ist mittlerweile Extremsportler, Unternehmer und Buch-Autor und häufig im Fernsehen zu sehen.
„Ich kam als Drittletzter ins Ziel.“
Bist du ein Frühaufsteher? Deine Stimme klingt ehrlich gesagt nicht danach… (es ist 09:05 Uhr morgens)?
In der Regel stehe ich um 06:30 Uhr auf. (lacht)
Stellt der Halbmarathon beim Paderborner Osterlauf überhaupt eine Herausforderung für dich dar?
Ich bin mit einer Gruppe von etwa 20 Läufern meines Werbepartners Swisseye ab 15 Uhr auf der Strecke. Ich begleite die Läufer und motiviere sie. Das Wichtigste ist, es ins Ziel zu schaffen.
Du hast ja schon unendlich viele Marathonläufe absolviert und bist immer für ausgefallene Herausforderungen bekannt. Wie kamst Du eigentlich dazu? Immerhin warst Du ja noch Musiker.
Das ganze ist eigentlich aufgrund einer Wette mit meiner Schwester entstanden. Ich habe mich untrainiert bei einem Triathlon angemeldet und habe das Ganze echt total unterschätzt. Ich kam als Drittletzter ins Ziel. Als ich die ersten 100 Meter geschwommen war, musste ich umkehren, weil ich viel zu schnell gestartet bin.
„Paderborn ist eine sehr schöne Stadt!“
Es ist schon Dein dritter Start beim Osterlauf. Hattest Du auch Gelegenheit, Dir die Stadt anzuschauen?
Ich kenne Paderborn schon lange. Du wirst es kaum glauben, aber wir haben in den 80er und 90er Jahren Straßenmusik in Paderborn mit der Kelly Family gemacht, natürlich vor unserem großen Durchbruch. Paderborn ist eine sehr schöne Stadt! Auch den Osterlauf kannte ich schon lange und ich weiß auch, dass er der älteste Straßenlauf Deutschlands ist.
Vermisst du eigentlich das Rampenlicht, in dem Du mit Deinen Geschwistern gestanden hast?
Es war großartig, das alles erleben zu dürfen. Aber die Energiequelle für mich war und ist der Sport. Ich habe die Kelly Family auch über den Tod meines Vaters hinaus über zehn Jahre begleitet. Aber es ist doch gut, dass alle meine Geschwister und ich heute sicher im Leben stehen.
„Wir waren sehr, sehr arm und mein Vater war sehr streng.“
Hast Du eigentlich jemals eine Schule besuchen können?
Nein, nicht einen Tag. Ich habe also auch keine Abschlüsse. Alles, was ich weiß, habe ich durch die vielen Reisen mit meiner Familie gelernt. Unser Hausboot war ja auch Fortbewegungsmittel, mit dem wir vor den unangenehmen Fragen zur Schulpflicht einfach ablegen konnten. Das Reisen aber hat mich geprägt.
Hat Dir nie die Privatsphäre gefehlt?
Ich habe mir auf dem Hausboot ein Zimmer mit zwei Brüdern geteilt, aber ich habe nie Enge empfunden. Wir waren sehr, sehr arm und mein Vater war sehr streng. Er stellte und mit 15 oder 16 Jahren vor die Wahl: Musik machen in der Familie oder einen anderen Weg wählen.
Zurück zum Osterlauf: Hast du noch Tipps für die Anfänger unter den Osterlauf-Startern?
Die Läufer sollen es ruhig angehen und ganz hinten starten und natürlich die kurzen Distanzen wie fünf oder zehn Kilometer wählen. Am besten jeden Versorgungsposten ansteuern. Wenn es mit den Kräften eng wird, einfach auch mal gehen.
Dieses Interview wurde von unserem Partner „Paderborn am Sonntag“ geführt und erschien auch in der Print-Ausgabe „KW 10 – 12./13. März 2016“.
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