Rund 100 potentielle Investoren, Wohnungsbauträger, Eigentümer und Finanzierer sowie die interessierte Fachöffentlichkeit und Vertreter aus Politik und Sozialverbänden haben sich in Paderborn zum Thema geförderter Wohnungsbau ausgetauscht. Zusammen mit dem Ministerium für Bauen, Wohnen, Stadtentwicklung und Verkehr sowie der NRW.BANK organisierte die Stadt Paderborn eine Veranstaltung unter dem Titel „Im Dialog: Geförderter Wohnungsbau in Paderborn“ im historischen Rathaus mit dem Ziel den geförderten Wohnungsbau, als wichtige wohnungspolitische Zukunftsaufgabe für die Stadt Paderborn, voranzutreiben. Neben den externen Referenten Sigrid Koeppinghoff vom Ministerium für Bauen, Wohnen, Stadtentwicklung und Verkehr sowie Jürgen Jankowski von der NRW.BANK, Vorstandssprecher Thorsten Mertens vom Spar- und Bauverein und Architekt Kofi Adomako, berichteten Volker Schultze, Leiter des Stadtplanungsamtes und Vera Liebelt vom Amt für Liegenschaften und Wohnungswesen über die Situation in Paderborn.
In seiner Begrüßungsrede betonte Bürgermeister Michael Dreier die hohe Bedeutung des geförderten Wohnungsbaus für die Stadt Paderborn. „Paderborn ist eine wachsende Stadt und wir möchten, dass alle Menschen hier bei uns gute Bedingungen vorfinden. Dies bedeutet bezahlbaren Wohnraum für alle zur Verfügung zu stellen, ohne dabei soziale Brennpunkte zu schaffen“, sagte Bürgermeister Dreier. Vor dem Hintergrund der rückläufigen Bestände an geförderten Wohnungen in Paderborn und der steigenden Zahl an Flüchtlingen sowie der zunehmenden Altersarmut, steigt die Nachfrage an gefördertem Wohnraum in Paderborn. Dies hat die Stadt erkannt und mit der Verabschiedung des Konzeptpapiers „Wohnungspolitische Ziele und Handlungsfelder für die Stadt Paderborn“ reagiert. Als Ziel wird hier festgelegt, jährlich mindestens 150 neue geförderte Wohnungen zu schaffen.
Diesen Trend bestätigte Sigrid Koeppinghoff in ihrem Vortrag und hob die Bedeutung eines Engagements der Paderborner Verwaltungsspitze hervor. „Das Thema geförderter Wohnungsbau muss Chefsache sein und die Stadtspitze muss dahinter stehen“, sagte Koeppinghoff. „Oft ist es nicht leicht preiswerten Wohnraum zu schaffen, aber man sollte sich immer fragen, für wen baue ich diese Stadt? Hier werden Wertentscheidungen getroffen, die auch in ein praktisches Tun münden müssen“, erläuterte Koeppinghoff. Neben den aktuellen Zahlen rund um das Thema geförderter Wohnungsbau stellte sie auch die Förderstrategien ihres Ministeriums und deren Bedingungen vor.
Die genauen Zahlen für die Stadt Paderborn präsentierte Vera Liebelt vom Amt für Liegenschaften und Wohnungswesen der Stadt Paderborn. Von 6448 geförderten Mietwohnungen im Jahr 2000 sind im Jahr 2015 nur noch 4464 verblieben. Bei einem stetigen Anstieg der Personen, die Grundsicherungsleistungen im Alter und bei Erwerbsminderung beziehen, sind insbesondere bezahlbare barrierefreie Wohnungen notwendig. Vor diesem Hintergrund forderte Liebelt die anwesenden Fachleute auf sich bei Projektideen zu melden, um zusammen mehr Projekte im geförderten Wohnungsbau auf den Weg zu bringen. Projekte wie sie Thorsten Mertens vom Spar- und Bauverein vorstellte oder Kofi Adomako, Architekt aus Paderborn. Neben dem Pontanus-Carré an der Riemekestraße erläuterte Mertens die Projekte Pankratiusstraße und Tegelbogen, allesamt Projekte, die geförderten Mietwohnungsbau, Senioren-Wohngemeinschaften oder auch das Thema Mehrgenerationen- Wohnen aufgreifen, während Adomako ein Projekt an der Sprungbachstraße in Bielefeld vorstellte.
Volker Schultze vom Stadtplanungsamt bestätigte den hohen Neubaubedarf für geförderte Mietwohnungen in Paderborn und stellte die Ziele der Stadt Paderborn vor. Bis 2020 soll der Wohnungsneubau um 50 Prozent gesteigert werden und es sollen die Rahmenbedingungen für den Bau von jährlich 150 geförderten Mietwohnungen geschaffen werden. Dabei legt die Stadt Wert auf die Qualität der geförderten Wohnungen. Sie sollen möglichst über das Stadtgebiet verteilt entstehen und auch den architektonischen Ansprüchen genügen. Städtische Grundstücke, auf denen vorbehaltlich der politischen Beschlussfassung in den kommenden Monaten und Jahren geförderte Wohnungen entstehen könnten, finden sich an der Andreasstraße, der Benediktinerstraße, am Wiebach, am Haidhügel, sowie die in den Baugebieten Bruktererweg, Dr. Rörig-Damm und Springbachhöfe.
Dass es für Investoren auch von Vorteil sein kann, geförderten Wohnraum zu schaffen, machte Jürgen Jankowski von der NRW.BANK deutlich. Hier sind unter anderem bis zu zehn Jahre zinslose Darlehen mit kostenloser Sondertilgung sowie bis zu 25 Jahre langer Zinsfestschreibung möglich. Die verschiedenen Fördertatbestände sowie die gesamte Präsentation des Nachmittages, sind auf der Homepage der Stadt Paderborn nachzulesen unter: www.paderborn.de/informationsveranstaltung-wohnungsbaufoerderung
Insgesamt zeigten sich die Organisatoren sehr zufrieden mit der Resonanz auf die Veranstaltung. „Geförderter Wohnraum kann nur in Kooperation mit den Akteuren der Wohnungswirtschaft entstehen, daher freuen wir uns, dass die Veranstaltung als Informationsbasis und Plattform für den Austausch zwischen den Teilnehmern so gut angenommen wurde“, lautet das Resümee der Technischen Beigeordneten Claudia Warnecke.
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